Die Wilde 13 oder doch 31?

Vor einem Jahr haben wir ein Fest gefeiert, von dem die, die da waren, noch lange erzählen werden. Nur durch die Mithilfe meiner gesamten Familie war es möglich, in kleiner Runde mit knapp 180 Gästen das Fest der Feste zu feiern. Mann wird ja schließlich nur einmal 30, wobei der Kopf wohl nie so alt werden wird! :-) Groß werden und doch klein bleiben - ist auch ein Motto! :-) 

Pünktlich an meinem Geburtstag starteten wir mit unseren Wahlkampf-Info-Abenden im Gemeindegebiet mit den Freien Wählern Wolnzach. Es war eine spannende Zeit, die mit vielen interessanten Gesprächen und immer neuen Erzählungen am Ende mit einem Platz im Wolnzacher Gemeinderat belohnt wurde. Zusammen wollen wir in den nächsten Jahren die Zukunft gestalten. Vielen Dank hierbei an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, die mir mit ihrer Stimme ihr Vertrauen aussprachen.

Wir feierten einen Zirkus, der mal wieder besser war, als alle vorausgegangenen! Angeschnallt an eine drehende, in Gold lackierte Betonmaschine versuchte Eva mit einem Messer und verbundenen Augen Luftballons zwischen meinen Beinen zu zerstechen. Im Anschluss gab es wieder einmal einen legendären Faschingsball, der in diesem Ausmaß wohl so schnell nicht mehr möglich sein wird. Aus China kamen schon länger Meldungen über ein Virus Namens "Covid19", jedoch war für uns das Finale des Faschings weit Näher als eine Pandemie in China. Für uns zählte der Geruch der Manege und das Brennen für unser Tun und Lassen - für den Zirkus Tonelli. Wer hätte hier gedacht, dass selbst das Helferfest schon ins Wasser oder eben ins Virus fallen würde? Selbst an den letzten Faschingstagen, als die ersten Meldungen von Corona-Infektionen in Deutschland bekannt wurden, nahmen wir Corona eher als Scherz, als eine gesundheitliche wie wirtschaftliche Bedrohung wahr.

Als im März dann der erste Lockdown unsere Bewegungs- und Reisefreiheit einschränkte, merkte man plötzlich, auf was es wirklich ankommt. Darauf, auch mal anderen unter die Arme zu greifen. Solidarisch sein. Nicht die letzte Packung "Scheißpapier" zu nehmen, wenn man noch eine zuhause hat. Im April war ich bei meinem Onkel beim Hopfenandrehen, da die Saisonkräfte nicht kommen konnten. Mit vereinten Kräften, vielen Geschichten, Liedern und vor allem mit viel Spaß brachten wir den Hopfen schon an den Draht. Hier nochmal ein Dankeschön ans Team - es war großartig! :-)

Im Mai wurde es dann ganz schön fad. Keine Maibäume, kein Maibock am Rathausplatz, keine Bierfeste und auch keine Veranstaltungen. Aber die Zeit ist mit dem Bild vergleichbar. Auch Kacke kann gut ausschauen, man muss sie nur ins richtige Licht rücken! Es wird einem bewusst, dass diese Entschlackung des Freizeitstresses vielleicht auch gar nicht so schlecht ist. Natürlich ist es nicht optimal, aber denke ich ans Jahr 1628 zurück, in dem der 30 jährige Krieg wütete und gleichzeitig die Pest ganze Dörfer auslöschte, könnte es wesentlich schlimmer sein!

Eigentlich wäre im Juni die Interschutz 2020 gewesen. Für unsere Firma HAIX die wichtigste und vor allem auch größte Messe. Mit einer Standgröße von knapp 1.000 m² und 10.000 Liter Freibier wäre es wohl eines unserer Highlights geworden. Da auch diese Messe ausfiel, waren wir im Team alle leicht geknickt. Wir machten uns trotzdem einen Spaß draus und eines Samstag Morgens trafen wir uns pünktlich zur eigentlichen Abfahrzeit zur Messe in voller HAIX Montur, tranken ein Getränk, riefen sämtliche Kolleginnen und Kollegen an und fragten, wo diese bleiben würden. Danach fuhren wir voller Freude über die Aktion wieder nach Hause! :-)

Ebenfalls im Juni eröffnete ich meinen neuen Instagram-Kanal zur Bekanntheitssteigerung und zur Förderung des Heimatstolzes sowie lokaler Produzenten. Das Logo entwickelte mein Freund Atabak Etedali. Mir persönlich macht es einen riesen Spaß, über meine Heimat zu schreiben und es ist super interessant, Dinge in der Region kennen zulernen, die man vorher nicht kannte. HIER GEHTS ZUM INSTAGRAM-KANAL.

Im Juli waren Reisen ins Ausland leider nicht möglich, daher entschieden wir uns, wie einige andere auch, eine Reise gen Norden anzutreten. Wo wir waren, was wir machten und viele Bilder zu dieser Reise findet ihr auch im Blog-Beitrag "Urlaub Zuhause - Teil 1: Ein Trip durch Deutschland" 

Es war eine feine Sache, an alte Orte zurückzukehren und neue zu entdecken. Deutschland hat so viele schöne Ecken, da braucht man nicht in einen Flieger steigen. Ich hoffe, dass diese Erkenntnis mehr als nur wir beide bekamen. Für unser Umwelt wäre es zumindest nicht schlecht. 

Mehr improvisiert als einstudiert könnte man unser "Volksfest to stay" alias "Jubiläumsausschank" bezeichnen. Es war eine große Freude, als wir im August endlich wieder Bier ausschenkten, Live-Musik hatten und für kurze Augenblicke die Pandemie in den Hintergrund rückte - außer man stand auf, dann zählte natürlich die Maskenpflicht, doch das hielt die Gäste beim Fest an der Wolnzacher Brauerei nicht davon ab, zu uns zu kommen. Vielleicht gibt es ja dieses Jahr, sollte es überhaupt etwas geben, eine gemeinsame Aktion, bei der alle Gastwirte, Vereine und Brauerei(en) ihren Beitrag leisten und davon profitieren. Ich wäre auf alle Fälle stark dafür und auch bereit, an der Konzeption und Organisation zu unterstützen. :-)

Im September fuhren wir in unser Urlaubsdomizil am Lago di Garda. Wir hatten dort unsere eigene Wohnung und auch sonst keinen direkten Kontakt mit Fremden, daher ging das schon. Es war auf alle Fälle noch einmal eine gute Zeit zum Durchatmen, bevor es in den nächsten Lockdown ging. Mit dem Motorrad umkreisten wir den See, fuhren in die Berge, badeten im Thermalbad und schalteten ab - naja, nicht ganz. Auf Instagram lief gleichzeitig der "Hallertauer Hopfenpflück-marathon", bei dem wir unter allen eingeschickten Bildern 50 Liter Bier, Frühstücksgutscheine und ein Paar HAIX Schuhe verlosten. 

Im Oktober stand unter anderem der Spatenstich für einen Solarpark auf einem Feld im Wolnzacher Gemeindegebiet an. Zusammen mit den Betreibern, Gemeinderatsmitgliedern, Landrat und Bürgermeister eröffneten wir feierlich die Baumaßnahme für noch mehr regenerative Energie. Allgemein ist die Arbeit in der Kommunalpolitik sehr interessant. Es gab die ein oder andere Entscheidung, die mir nicht leicht fiel, über die man nicht nur eine Nacht grübelte, bis man sich entschied, aber zusammen mit dem Team der Freien Wähler fand man immer einen Weg. Natürlich gab es auch holprige Abstimmungen, aber was ich lernte ist, dass man vor allem selbst mit seinen Entscheidungen im reinen sein muss. Vor allem braucht man die Möglichkeit, eigene Entscheidungen treffen zu können. Schau ma mal, wie es im neuen Jahr weitergeht!

Im November kam dann schlagartig der zweit Lockdown. Viele Investitionen wurden zur Eindämmung getätigt, die leider nicht den Effekt mit sich brachten, den man gerne gehabt hätte. Vor allem die Gastronomie und der Dienstleistungssektor leiden enorm unter den Maßnahmen. Statt einzuknicken, gab und gibt es viele Aktionen, die im Rahmen der Auflagen trotzdem eine große Freude bereiteten. Ganz speziell denke ich hier an die Popcorn-Aktionen der Familie Amper, die ich mit der Wolnzacher Brauerei im November unterstützte. Sonst genoss ich den Herbst - war ja nichts los!

Der Dezember und Januar brachten vor allem eines mit sich: Noch mehr Ruhe! Ein ständiger Wechsel der Auflagen, wie viele Personen man treffen darf oder eben nicht. Über den Instagram-Kanal verloste ich unterschiedliche Artikel, war viel an der frischen Luft und machte vor allem . . . nichts! Silvester feierten wir regelkonform im aller kleinsten Rahmen und ebenso fällt wohl heute auch mein Geburtstag aus! Mit Zuversicht schaue ich in die Zukunft und wünsche allen, dass sie gesund bleiben und dass wir uns im nächsten Lebensjahr wieder öfter sehen - ich vermisse euch! Bis bald und liebe Grüße, Simon

 

 


Der Blickwinkel machts

Hier gibt´s noch eine kleine Auswahl von Bildern, die in den letzten 365 Tagen entstanden sind. Ich habe nicht die beste Spiegelreflexkamera, aber die braucht es meist auch nicht. Es kommt auf den Blickwinkel an, nicht auf die Technik.